Man spricht und denkt anders, wenn man genießt.

Interview mit Sonja Harnisch von fein gedacht

Erschienen am 13. August auf fein gedacht Kommunikation

„Über Kunst lässt sich ja bekanntlich nicht streiten. Und wenn Kunst außerdem neue Ideen mit hausgemachten Köstlichkeiten und spannenden Gesprächen verbindet, erst recht nicht. Wer am 22. und 23. August in Paderborn ist, sollte die Gelegenheit nutzen, bei „SLOE“ vorbeizuschauen, am 22.8. im Weindorf Schloss Neuhaus und am 23.8. während der Museumsnacht vor der Städtischen Galerie, an beiden Tagen von 18-24 Uhr.
„SLOE – Tu dir Gutes“ ist ein Kunstprojekt von Anneli und Andrea vom Künstlerkollektiv „dilettantin produktionsbüro“ und auf den ersten Blick ist es ein lachsfarbener Marktstand. Doch dahinter steckt viel mehr, wie die Künstlerinnen im Interview erklären.

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No ART around – Schweifende Annäherungen an ein „Gastraumprojekt“

erschienen in: dilettantin produktionsbüro: No ART Around – Über die (Un)möglichkeit ein Restaurant als Kunst zu betreiben, Berlin, 2012

Es ist nicht nur Bedauern, vielmehr eine melancholische Leere, die mich in Bremen erfasste und mich seitdem nicht mehr loslässt, als nach seiner inneren Logik 2010 pünktlich das Restaurant dreijahre für immer schließen musste. Ein digitaler Count-down, von dem ich wohl wusste, den ich aber als Gast bestens versorgt verdrängen konnte, zählte die Zeit dieses praktischen Kunstprojekts des dilettantin produktionsbüros seit 2007. Und dann, wie immer guter Laune in Erwartung der Speisung, stand ich plötzlich vor verschlossenen Türen, und die Frage stellte sich, wo nun essen gehen in Bremen, sich mit Freunden und Bekannten treffen, berufliche, konspirative, alberne und fachliche Gespräche führen? Nicht, dass es in dieser Stadt keine Restaurants gäbe, aber es gab kein solches.

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Anneli K. oder Selbst die Zeit verliert ihre Macht, wenn die Erinnerung die Vergangenheit erlöst. Zur Sache kommen

erschienen in: dilettantin produktionsbüro: No ART Around – Über die (Un)möglichkeit ein Restaurant als Kunst zu betreiben, Berlin, 2012

Von Rolf Thiele

Als es noch genug Zeit gab, etwas formuliert war, gab ich auf Anfrage an, die Arbeit sei fast fertig. Eine stets wiederkehrende Erfahrung, eine Art von Déjà-vu, auf die Zukunft gerichtet, was ja ganz offensichtlich dem Bereich des Absurden angehört. Vorher, als noch viel Zeit war, habe ich diese altern lassen. Zu früh und dann zu spät – niemals rechtzeitig. Es war dieses damit verbundene Unbehagen, ein Gefühl der Fremdheit gegenüber der übernommenen Aufgabe und bezeichnet eine Distanzierung von dieser. Aber die übernommene Aufgabe existiert, sie ist wirklich, die Dinge ereignen sich eben in der wirklichen Zeit – aber die individuelle Zeit, die den produktiven Mangel hervorbringt, stimmt nicht mit der ablaufenden Zeit überein. Man ist zu früh oder zu spät dran.

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